Man(n) mag es als ‚Rudern gegen Strom‘ betrachten, wenn die FDP nach ihrer verheerenden Niederlage bei der vergangenen Bundestagswahl um alte Stärke kämpft. Wie aber will man wieder populär und populärer werden, wenn man eben keine parlamentarische Position mehr hat und nicht mit MdB-Sitzen vertreten ist?
Statt dessen machen die Jungen Liberalen, die Nachwuchsorganisation der Partei, in möglichst gelungener Inszenierung als „als außerparlamentarische Opposition“ – mit Blick auf eine frühere Performance derer, die als Ikonen der 68er-Bewegung galten.
Auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichten die Julis eine Social-Media-Kampagne mit einem Foto, für das sich der kompletten Vorstand ’nackend ausgezogen‘ und von hinten hat „belichten“ lassen…
Der Foto-Titel: „Wer hätte gedacht, dass wir Liberalen mal die Werte der 68er verteidigen müssen?“ Bezieht sich doch der Satz auf das Motiv eines einstmals populären Bildes legendären Berliner Kommune 1 Rainer Langhans und Uschi Obermaier als den prominenten Vertretern der Studentenbewegung während der 60er Jahre.
Mit der Kampagne beabsichtigen die Jungen Liberalen den Europawahlkampf einzuläuten: „Wir Liberalen sind nun die APO. Das haben wir uns zwar nie so gewünscht, werden aber das Beste draus machen“, so Alexander Hahn, Bundesvorsitzender der Jungliberalen. Damit kündigt er gleich weitere Aktionen an: „Mit provokanten Motiven wollen wir dabei möglichst vielen vermitteln, dass wir Liberale derzeit die einzig ernstzunehmende und die tatsächliche Opposition zu Schwarz-Rot sind.“
Den Nachwuchspolitikern geht es konkret darum „Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Individualität“ zu erhalten, wie sie auf ihrer Kampagnen-Website erläutern.
HORIZONT meldet:
Kampagne der Jungen Liberalen: Facebook löscht Popo-Foto
Die Jungen Liberalen hielten es für eine gute Sache, Facebook allerdings offenbar nicht: Die FDP-Nachwuchsorganisation hatte auf ihrer Facebook-Seite ein Foto gepostet, das an das berühmte Nackte-Hintern-Motiv der legendären „Kommune 1“ angelehnt war. Wenig später wurde das Foto gelöscht – und die Julis geißeln das soziale Netzwerk „als Vertreter von Spießigkeit und Muff“.
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