Georg Schramm alias L. D. deutet die Zeichen der Zeit – Erstmals im Taschenbuch
„Lothar Dombrowski“, der Rentner mit der Hand-Prothese in Leder, nahm und nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Lage der Nation geht. Und Georg Schramm, Jahrgang 1949 und dessen geistiger Vater, weiß, dass die Bühnenfigur mit ihrem kompromisslosen, rabenschwarzen Witz das Beste (und das Böseste) ist, was das deutsche Kabarett derzeit zu bieten hat.
Da bietet sich an, ein wenig zu rezitieren, was schon im Oktober 2003 bei der letzten „Scheibenwischer-Sendung“ mit Dieter Hildebrandt über die Bühnenkante ging und sich seit 2010 im Taschenbuch nachlesen lässt: G. Schramm; Lassen Sie mich es so sagen…; Dombrowski deutet die Zeichen der Zeit; Heyne Verlag, 2010; 8,95 Euro.
Kapitel 8 Der Scheibenwischer – Ein starker Abgang; Seite 154
[…] Die eigentliche, zukunftsweisende Politik wird von den Interessenverbänden gemacht. Hinter verschlossenen Türen. Da werden die Fäden gezogen, an denen die politischen Hampelmänner hängen, die uns in der Berliner Puppenkiste Demokratie vorspielen.
Diese Politkasperle dürfen auf der Bühne der öffentlich-rechtlichen Bedürfnisanstalten bei den Klofrauen Christiansen (aktuell Anne Will; Anm. des Rezitators) und Illner ihre Sprechblasen entleeren, und wenn es nach Verrichten ihrer intellektuellen Notduft noch nachtröpfelt, dann können sie sich noch bei Kerner und Beckmann (aktuell auch bei Plasberg; Anm. dRezitatorsors) an der emotionalen Pissrinne unters Volk mischen!Finden Sie dass ich übertreibe?…[…]
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