„In the Year 2525“ war und ist ein futuristischer Folk-Rock-Song des Duos Zager & Evans aus dem Jahre 1969, in dem die beiden besingen, wie sich wohl die Beziehung des Menschen zur Technologie und zur Erde entwickeln wird. Noch ist die Welt deutlich davon weg, weshalb sich in unserer Dekade aber trotzdem die Fragen stellen lassen: Wie wird unsere Gesellschaft im Jahr 2030 aussehen? Welche Voraussetzungen sind notwendig, um Schrumpfungs- und Alterungsprozesse hierzulande zu kompensieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt weiterhin sicherzustellen?
Fragen, denen sich Experten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft auf dem 1. Berliner Demografie Forum (BDF) an der ESMT European School of Management and Technology erstmals im Januar 2012 stellten. Ihr Ziel: das Bewusstsein für die demografische Entwicklung und deren Folgen in Gesellschaft, in Politik und Wirtschaft nachhaltig zu verankern.
Was längst europaweit bekannt ist: Deutschland schrumpft und wird älter, gleichzeitig wird das Zusammenleben von Familien vielfältiger. Daraus leitet sich ab, dass der demografische Wandel aber auch Chancen bietet. Decken sich doch durch den aktuellen Fachkräftemangel ökonomische Interessen und
gesellschaftspolitische Herausforderungen, was Potenzial einer Zukunftsaufgabe zu nutzen ist.
Vielfältig auch die Lebensplanung des Individuums und der Partnerschaften: Kinderwünsche zu unterstützen, Kinder und Jugendliche zu fördern, die Arbeitswelt familienfreundlicher zu empfinden und den älterer Menschen die „gesellschaftliche Teilhabe“ zu ermöglichen.
Verbunden damit steht ganz oben auf der Liste, die junge Generation zu entlasten, denn wenn sich die nachfolgende Generation verweigert, weil sie sich den Aufgaben nicht gewachsen fühlt, kann man sich kaum vorstellen, wie die demografischen Herausforderungen bestanden werden kann.
Kommt eine neue Zivi-Pflicht bis 2015…?
Verbunden damit sind auch die Lösungen, die Ganztagsschulen auszuweiten und ein soziales Jahr verpflichtend zu machen, um die Sozialsysteme zu entlasten. Gleichzeitig muss das bisherige Umlage-finanzierte Sozialsysteme in das einer Kapitaldeckung überführt werden. Und auch die Qualität bei ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ist zu erhöhen. Auch ist eine Immigrations-Politik zu gestalten, die Migranten motiviert, nach Deutschland zu kommen.
Mit dem Berliner Demografie Forum haben die Initiatoren eine Dialogplattform geschaffen, die einen interdisziplinären Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ermöglicht und das Thema Demografie-Wandel somit in einem umfassenden Kontext beleuchtet.
Das BDF sieht sich als eine parteiübergreifende, internationale Debatten-Plattform zum demografischen Wandel, indem internationale Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammengeführt werden, um gemeinsam Lösungsansätze zu diskutieren und diese nachhaltig zu entwickeln.
Hiermit soll auch die Bedeutung demografischer Einflussfaktoren in einer breiteren Öffentlichkeit verankert werden. Nach einem Auftakt im Januar 2012 soll das Forum künftig einmal im Jahr stattfinden. Initiatoren sind das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie der Versicherer Allianz.
Weitere Infos unter https://www.berlinerdemografieforum.org
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