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Wer bin ich … und zähl ich noch dazu…?

25. April 2012 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. 1 Kommentar

Bürger fühlen sich sozial ausgeschlossen – Scheitern vermeiden

Angst und Verzweiflung sind schlechte Ratgeber – wieweit ist es jedoch mit den Sinnsprüchen und der Einschätzung des Individuums zur Position im gesellschaftlichen Leben? – Wie repräsentativ eine Befragung auch sein mag, als Tatsache gilt, dass große Teile der Bevölkerung in Deutschland das Gefühl haben, am gesellschaftlichen Leben nicht gesichert teilzuhaben. In der Folge glaubt man, Lebenszufriedenheit und Glück verloren zu haben, kann deshalb weniger Selbstsorge walten lassen und zeigt weniger bürgerschaftliches Engagement oder will dies nicht (mehr) zeigen.

Wenn also Wissenschaftler tagen zu „Inklusion, Teilhabe und Behinderung – Anfragen an die (Human-) Wissenschaften“ sind die Ergebnisse auch schon mal verblüffend:
6 von 10 Bürgern erleben ihre finanzielle Situation als ständige Gratwanderung zwischen Meistern und Absturz“
4 von 10 machen sich große Sorge um ihren Arbeitsplatz
5 von 10 befürchten, dass sie ihre Ansprüche im Alter deutlich senken müssen
4 von 10 sehen ihre Gesundheit als bedroht an
6 von 10 glauben, dass in Deutschland die sozialen Notlagen deutlich zunehme
3 von 10 befürchten, dass ihre sozialen Netze nicht mehr halten werden.

Befragt wurden 1.200 repräsentativ ausgewählte Bundesbürgern über 18 Jahren, um zu einem weiteren Ergebnis der Sozialforschung zu kommen.

In weiten Teilen der Bevölkerung gilt nun für den subjektiv empfundenen Status in der Gesellschaft, dass eine gut bezahlte Arbeit und eine sichere Alters- oder Gesundheitsvorsorge nicht mehr für alle da ist. In dieser Wahrnehmung gilt, dass sich viele Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen fühlten und für das gesellschaftliche Ausschluss-Empfinden in hohem Maße Lebenszufriedenheit und Glück als verloren gelten, begleitet von nachlassender Selbstsorge und reduziertem bürgerschaftlichen Engagement.

Ob der Einzelne eine solche Situation bewältigt, hängt nun stark davon ab, welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Und das sind nun mal nicht nur „externe“ wie Einkommen, Bildung, berufliche Position oder verlässliche Freunde, sondern auch „interne“ wie etwa Neugier, Risikofreude, Zielsetzung, Selbstvertrauen im sozialen Umfeld oder in die gesellschaftlichen Institutionen.

Bei nur geringen externen wie auch internen Ressourcen steigt das Risiko psychosomatischer Erkrankungen erkennbar stark an, wie die Sozialpsychologe weiß, was sich als Niedergeschlagenheit, Angstgefühle oder Antriebslosigkeit darstellt. Hinzu kommt eine Überforderung für 46 von 100 der ‚Ressourcen-Armen‘, was für die ‚Ressourcen-Reichen‘ nur für 2 von 10 gilt.

Ist nun derjenige stabil, der über ausreichend persönlich Ressourcen verfügt. Die Sozialwissenschaft sagt ’nein‘, es gibt keine Gewähr dafür, dass der Einzelne sich mit schwierigen Lebenssituationen erfolgreich auseinandersetze oder aber an ihnen scheitere.

Wer zählt sich noch dazu …?

Viel eher gilt als wichtig, ob das Individuum sich noch zur Gesellschaft zählt oder sich als ausgeschlossen betrachtet. Man muss wohl für sich einen Platz im „gedachten Ganzen“ der Gesellschaft sehen, um bereit zu sein, für sich zu sorgen. Wer sich bereits verloren fühlt und sich nicht repräsentiert sieht in seiner ‚Bezugsgruppe zum gesellschaftlichen Kosmos‘, schafft dies eher nicht.
Um sich zu schützen vor dem Aufgeben und der Resignation ist folglich der ‚Umweg über die Gesellschaft‘ nötig.

Es ist eine „eine psychosoziale Größe eigener Art“, wie das Individuum über Inklusion oder Exklusion denkt und ist damit eine wichtige Determinante, über die zwischen „prekären Lebenssituationen und autoprotektiven Verhaltensweisen“ vermittelt wird.

Wer exkludierende Lebensverhältnisse spürt, der hat das Gefühl, nicht mehr richtig zur Gesellschaft zu gehören, von den gesellschaftlichen Prozessen und Ressourcen ausgeschlossen zu sein – eine Schlüsselerfahrung neuer Dimension.

Fazit der Wissenschat: „Wer sich gesellschaftlich ausgeschlossen empfindet, der ist in seiner praktischen Lebensführung stärkeren Belastungen ausgesetzt und neigt in stärkerem Maße zur Resignation, mangelnder Selbstsorge und Abwehr allen Fremdens“.

Kategorie: Bildung, Geld & Banken, Gesundheit, Soziologie, Wirtschaft, Wissenschaft & Lehre

Kommentare

  1. Hemant meint

    17. Mai 2012 um 12:20

    Einfach unfassbar, was da geschehen ist!
    Habe es auch erst am Sonntag erfahren.
    Bin zwar eigentl. nicht so nah am Wasser gebaut,
    aber das…?!
    Mir fehlen immer noch die Worte.
    Umso mehr Respekt vor Deinem Artikel!
    Bis auf den Schluss. Den teile ich nicht.
    Den Hass auf diesen Kerl überwinden? Warum?!
    Ich hoffe, er verreckt langsam und qualvoll
    und schmorrt fuer ewig in der Hoelle!
    Hass kann auch nuetzlich sein,
    ansonsten wuerden wir dieses Gefuehl
    gar nicht kennen – weg-evolutioniert.
    Auf jeden Fall hilft er, nicht zu vergessen.

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