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Du wolltest doch schon immer ein Pony…!?

28. April 2013 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. Kommentar verfassen

food-watch-logo_03Es reicht! – Pferd statt Rind – Pilzbefall im Futter – Betrug bei Bio-Eiern!

Vor zehn Jahren hat Thilo Bode „foodwatch“ gegründet und sich seither intensiv mit den Missständen im Lebensmittelmarkt befasst. Und so wurde ihm und vielen Aktivisten mit ihm schon länger klar: Nicht einzelne schwarze Schafe sind das Problem, das ganze System ist faul! Gelten doch Gesetze, die von Betrügern und Giftmischer ausgenutzt werden, aber die Verbraucher nicht genügend schützen.

Die Schlagzeilen der letzten Monate zum Thema Lebensmittel und ihre Skandale kann einem also schon die Sprache verschlagen. Stand Rind drauf, war dann auch Pferd drin. Das nun war keine Verbrauchertäuschung mehr, sondern Betrug, und der fand im großen Stil statt.

Von November 2012 bis Januar 2013 wurden 359.722 Packungen Fertiggerichte mit einem Gewicht von 144 Tonnen nach Deutschland geliefert: Pferdefleisch in der Lasagne von Real, Metro, Kaiser’s Tengelmann, Eismann, Edeka und familia Verbrauchermarkt! Das Gleiche mit Tortellini, Cannelloni und Ravioli von Lidl, Aldi Süd, Aldi Nord, Kaufland und Nestlé.

Schließlich die Eier: Systematisch hatten hunderte landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland die Vorschriften für die Haltung von Legehennen missachtet. Verbraucher wurden indirekt getäuscht, weil sie darauf vertrauten, dass Tiere eben nicht auf viel zu engem Raum gehalten wurden…Bilder dieser geschundenen Kreaturen wollte man sich kaum ansehen; konnte sie kaum ansehen.

Was folgte war der giftige Schimmelpilz im Tierfutter. Beliefert wurden knapp 4.500 Höfe in Niedersachsen, wo mindestens 10.000 Tonnen des belasteten Maisfutters bereits waren.
All das kein Kavaliersdelikt, denn solch ein Pilzgift kann schließlich auch Milch belasten…

Munter geht es mit Schlagzeilen und Meldungen weiter: die Niederländer rufen 50.000 Tonnen Fleisch zurück, die auch undeklariertes Pferdefleisch enthalten könnten (sollen). Einiges davon landete wohl schon auf deutschen Tischen.
Doch gilt als eigentliche Skandal, dass Unternehmen, der Handel und die Behörden schon einige Zeit Bescheid gewusst haben müssen. Der Verbraucher wird derweil „für dumm verkauft“.

Verbraucher schützen!

Wann endlich, so die drängenden Fragen, kapieren die Politiker, dass sie für Regeln und Gesetze und vor allem für den Schutz der Verbraucher da sind. Auf keinen Fall dürfen Täter geschützt werden.
Wenn nämlich große Handelsketten wie Rewe, Kaisers, Aldi und Co. ihre Eigenmarken unter ihrem Namen verkaufen, müssen sie wegen der Taten anderer kaum Strafen befürchten, wenn von denen Pferd statt Rind verarbeitet wurde. Denn sie verweisen auf ihre Lieferer.
Ein Verhalten, das so ist, wie wenn defekte Bremsen nur den Hersteller beträfen, nicht aber den Produzenten des Fahrzeugs. Bislang einziges Risiko für Handelsketten: Ein Verbraucher kann eine Lasagne zurück geben, wenn er sie denn noch nicht verzehrt hat.

Alles Zustände, die nicht akzeptabel sind. Doch wenn sich nichts ändert, dann wird man wohl weiterhin und regelmäßig belogen, betrogen und vergiftet.
Im Kampf gegen eine verbraucherfeindliche Gesetzgebung ist foodwatch nicht nur finanziell zu fördern, man kann auch Mitglied werden werden. Je mehr es sind, umso weniger können Politiker diese Stimmen ignorieren!

Foodwatch fordert deshalb: Handelskonzernen müsse sich endlich exakte Pflichten für ihre Eigenmarken gefallen lassen und strafrechtlich müssen sie sich zur Verantwortung ziehen lassen.
Strafen sollten sich – wie bei Kartell-Vergehen – am Umsatz der Unternehmen orientiert sein, und zwar so hoch sein, dass dies auch bilanziell schmerzt…

Auch Behörden sind per Gesetz zu verpflichten, bei Täuschung und Betrug die Öffentlichkeit zu informieren: umgehend und umfassend. Doch dazu braucht vor allem foodwatch einen langen Atem, Unterstützung und Förderer, denn um auf Gesetze Einfluss nehmen zu können, sind sowohl Gutachten, hochspezialisierte Anwälte und teure Gerichtsverfahren zu zahlen.

Wer hierbei Hilfe leisten will, geht mit vielen anderen Aktivisten gemeinsame Ziele an: Verbraucher sollten sich zusammentun, um nicht noch länger betrogen oder geschädigt zu werden.

Kategorie: Ernährung, Europa & EU, Gesundheit, Politik, Politiker, Recht & Gesetz, Soziologie, Wirtschaft

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