Die sind doch meist saturiert…
„Mit vollen Hosen ist gut stinken“, weiß der Volksmund, und so kann eines gar nicht ein: „Steuern für Wohlhabende runter, das macht Deutschland munter“. Viel zu lange herrschte darin Konsens von Rot-Grün bis Schwarz-Gelb. Doch das Experiment ist gescheitert.
Die öffentlichen Haushalte trocknen aus, die Kluft zwischen Arm und Reich wächst dramatisch. Die Oppositionsparteien wollen deshalb große Vermögen wieder besteuern und lösen damit scharfe Reaktionen aus: „Räuber“, „Enteignung“, „Freiheitsberaubung“. Gekämpft wird mit harten Bandagen.
Doch ob im Forum Steinbrück oder im Ländle mit Kretschmann, man würde bei strengem Gegenwind die Steuerpläne von SPD und Grünen gern wieder als unerledigt ablegen… Für viele Bürger ist es jedoch an der Zeit, denjenigen Politikern zu Seite zu stehen, die große Vermögen höher besteuern wollen.
Denn mit Sozialverbänden, Gewerkschaften und vielen weiteren Organisationen wollen Tausende und nicht nur verblendete Aktivisten dafür kämpfen, dass man auch mit Unterschriften die Spitzenkandidaten von ihrem Standpunkt überzeugt.
Das Bündnis “Umfairteilen – Reichtum besteuern” will in den nächsten Monaten deutlich machen, dass die ungleiche Verteilung sich dramatisch verstärkt: 35 Prozent der Vermögen gehören allein dem reichsten Prozent der Bürger.
Die wahrlich ärmere Hälfte der Bevölkerung teilt sich nur ein einziges Prozent vom sogenannten Reichtum. Ein Faktum, das den Zusammenhalt unserer Gesellschaft unterläuft und damit das Fundament unserer Demokratie.
Ein funktionierendes Gemeinwesen braucht eine finanziell stabile Basis und das bedeutet: Geld für dringende Investitionen in einen modernen Nahverkehr, gute Kitas und Schulen, Mittel für sozialen Wohnungsbau und eine würdige Pflege für alte Menschen.
Allein eine Vermögenssteuer von 1,5 Prozent würde hierfür 20 Milliarden Euro einbringen. Nur Vermögen von über einer Million Euro bzw. fünf Millionen Euro bei Betriebsvermögen müssten hierfür herangezogen werden. Eine Rechnung, die das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung aufmacht.
Den Druck für mehr Steuergerechtigkeit will ganz vorne auch das Bündnis „Umfairteilen“ mit tragen. Aktionen, Diskussionsrunden und Demonstrationen am 14. September in Berlin und Bochum sollen auslösen, dass man bei der Wahl genau auf jene schaut, die eine faire Besteuerung auch wirklich wollen. Ohne Schlupflöcher.
Ein Ziel, das sich jedoch nur dann erreichen lässt, wenn tatsächlich viele Menschen dahinter stehen.
Und das müssten jene sein, die jährlich als Familieneinkommen noch immer keine 50 000 brutto verdienen oder sind es 40 000 oder doch nur 30 000…
Schreibe einen Kommentar