„Nie mehr kalte Füße!“ wirbt für die Wintersaison ein Kataloganbieter für Schuhe und der Verbraucher wird kaufen… Was ist nicht alles vorstellbar und auch publik gemacht worden, was technische Neuheiten, Modelle und Produktgruppen angeht, zu denen die Hälfte der Werbeaussagen falsch oder in wesentlichen Angaben doch frei erfunden ist.
Und auch in der Branche der Lebensmittler ist vieles ziemlich genau so. Dies belegt eine Umfrage, die die Industrie selbst in Auftrag gegeben hat. Und dies mcht deutlich, wie dreist einige Hersteller den Verbraucher geradezu für dumm und dämlich halten…
Warum aber prüft nur etwa die Hälfte aller Lebensmittelproduzenten die eigenen Werbeversprechen für ihre Produkte? Kann diese nicht garantieren und somit auch nicht einhakten. Ist also jedem zweiten Unternehmen gleichgültig, ob sich die Verbraucher getäuscht fühlen müssen…?
Dazu meint foodwatch, dass mit solchen „Werbelügen“ aufgeräumt werden muss. Doch bessere Gesetze, um Verbrauchertäuschung zu verboten, gibt es nicht. Deshalb muss die Politik aktiv werden und vorgeschlagene Aktionspläne umsetzen helfen.
Erfreulich, dass in den Koalitionsverhandlungen bis Ende 2013 Union und SPD erstmals Verbraucherthemen aufgenommen haben. Kann der oder die künftige Verbraucherminister/in zweifelsfrei wirken…?
Der neue Minister oder die neue Ministerin, so foodwatch, sollte mit einer Flut wütender Verbraucherzuschriften empfangen werden – gegen Werbelügen und Etikettenschwindel:
Werbung in der Lebensmittelindustrie bedeutet noch immer nur „erlesene Zutaten“ aus „kontrolliertem Anbau“ und direkt „aus der Region“; glückliche Tiere; Bäcker-, Metzger-, Küchenmeister arbeiten noch handwerklich-traditionell…der einzelne Verbraucher bleibt ‚gläubig‘.
Doch viele Hersteller können kaum garantieren, was sie versprechen. Eine Unternehmensumfrage, publiziert im Oktober 2013 vom Lobby-Verband der Lebensmittelbranche, BVE, macht deutlich, dass nur 156 von 300 befragten Firmen der Aussage zustimmen, die eigenen „Werbeversprechen sind geprüft und werden eingehalten“. Da fehlt die Selbstverständlichkeit, nicht nur drauf zu schreiben, was kreativen Werbetextern einfällt.
Die Umfrage des Branchenverbandes zeigt also, dass Unternehmen gar nicht ehrlich sein wollen und eigene Versprechen nicht prüfen.
Eine Debatte über Selbstverpflichtungen der Hersteller oder auch Appelle an Verbraucher, beim Einkauf genau hinzuschauen, reichen folglich nicht.
Nur durch zwingendere Gesetze kann eine Irreführung im Supermarkt gestoppt werden:
klaren Nährwertangaben; realistische Produktabbildungen; verständliche Aromen- und Zusatzstoff-Deklaration; umfassenden Angaben zur Herkunft und Tierhaltung.
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