Kann man Gemeinderäte mögen?? – Ihnen danken?? Oder sich gar deren Wahl verweigern…
In der badischen Stadt, einem sogenannten Oberzentrum, lag 2009 die Wahlbeteiligung so niedrig wie kaum woanders. Einzelne Gemeinderäte oder auch deren Fraktionsvorsitzende konnten einen auch dann noch aufregen, wenn die Lokal-Journaille diese als „Kanaille“ ausmachte…
Jetzt tritt eben in dieser „Baden-Württembergstadt“ als sogenanntem Oberzenzrum („Mir sin au ober ällene! , Zitat eines ironischen Schrambergers dazu) der wohl fleißigste Leserbriefschreiber dazu an, festzustellen: „… der pauschale Dank an alle Gemeinderäte ist Teil unseres Engagements für eine bessere Kommunalpolitik, er bereitet das Feld auf, das durch weitere Kritik an den städtischen Verwaltungsorganen erhärtet wird“.
Doch stellt er auch fest: „… der Dank allein sollte nicht weiter verbreitet werden, er würde vielleicht das Bild verzerren. Doch spricht auch nichts „…gegen ein Veröffentlichung in einem anderen Rahmen“, also auch nicht in einem Blog…
5. Mai 2014
Vielen Dank und alles Gute für Ihren weiteren Weg. Die Anerkennung gilt jedem Einzelnen – unabhängig von Couleurs: CDU-, Freie Wähler-, SPD-, Bündnis90/DieGrünen-, FDP- und DLVH.
Sehr geehrte Damen und Herren,
aus Erörterungen unterschiedlicher Positionen gewinnt man Lösungen. Der Soziologe Ralf Dahrendorf (1929 – 2009, Mitbegründer der Universität Konstanz) bezeichnet die Demokratie als » institutionalisierten Streit «, sie besteht nicht nur aus Wahlen und Parteien.
Unsere Stadt hat herausragende Standortvorteile, deren Chancen von der Kommunalpolitik vielfach links liegen gelassen werden. Wir suchen den produktiven sachlichen Meinungswettstreit, vertrauen auf die Kraft der Argumente und des Dialogs, um Räume entstehen zu lassen, die unsere Stadt voranbringen – dafür setzen wir uns ein.
Sie suchen Bürgernähe und Zugang zu Wählerstimmen, der über Offenheit, Toleranz, Verständnis – und Verständigungsbereitschaft führen kann. Als Anregung, Dank und gute Zukunftswünsche bieten wir – meine Frau und ich – Ihnen eine kleine Geschichte an:
Deep survival
„Jeder der da draußen stirbt, stirbt aus Verwirrung“, schreibt Laurence Gonzales in Deep Survival. Für sein Buch hat der kanadische Journalist anhand zahlreicher Fallstudien untersucht, welche Strategien Verirrter und Verschollener am ehesten Erfolg versprechen und welche direkt ins Verderben führen. Die Quintessenz seiner Analyse heißt: „Be here now!“.
Die letzte Phase im Prozess des Verirrtseins kann sich entweder als das Ende oder als ein neuer Anfang erweisen …..Auch die Zähigkeit und Gelassenheit des Alters kann sich positiv auswirken.
Im Sommer 2012 berichteten Zeitungen über die wundersame Rettung eines 70-jährigen Mannes aus Bayern, der eine Woche lang in einer Tiroler Gletscherspalte überlebte. Die Tafel Schokolade aus dem Rucksack – sein einziger Proviant – habe er sofort rationiert und jeden Tag nur ein Stück gegessen. Ansonsten habe er gedöst und sich möglichst wenig bewegt, bis er nach sechs Tagen von anderen Bergsteigern entdeckt und geborgen wurde. Zwar betrug seine Körpertemperatur da nur noch 34 Grad, und die Nieren waren wegen des mineralisierten Gletscherwassers etwas überlastet, insgesamt aber beschrieben die Ärzte seinen Zustand als „sehr stabil“.
Intuitiv hat dieser Mann eine Grundregel des Überlebens befolgt, die Gonzales in „Deep Survival“ aufstellt:
„Eine Survival-Situation ist eine tickende Uhr: Du hast nur soundso viel gespeicherte Energie (und Wasser), und jedes Mal, wenn Du dich verausgabst, brauchst Du etwas davon auf. Der Trick besteht darin, extrem geizig mit seinen knappen Ressourcen umzugehen. Aufwand und Nutzen auszubalancieren und nur in Unternehmungen zu investieren, die die größten Erträge versprechen.“
Die erste wichtige Lektion der Stein-Strategie lautet somit:
Wenn Du überleben willst, bleib, wo Du bist! Kontrolliere Deine Impulse, schone Deine Kräfte und teile Deine Ressourcen gut ein! Oder wie Gottfried Benn den Herrn von Ascot im » Ptolemäer « die ersten beiden seiner Lebensmaximen formulieren lässt:
1. Erkenne die Lage.
2. Rechne mit deinen Defekten.
3. Gehe von deinen Beständen aus, nicht von deinen Parolen.Mit freundlichen Grüßen
Oberlehrer meint
…das glaubt man nur,
wenn man es gelesen hat und
auch dann ist es unglaublich…
40 Gemeinderäte im Durchschnnittsalter von 65
….und kein bisschen weise…