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Bänker, Schränker, Kiggele-Kränker *)

25. Juni 2014 By Wolfgang Bräun Dipl.Vw. Kommentar verfassen

Ist ein Mensch ‚adipös‘, dann ist er – sorry – zu fett oder eben stark übergewichtig. Eine Feststellung, wie Ökonomen auch über das europäische Bankensystem urteilen. Eine Tatsache, die der Wirtschaft mehr Kosten verursache, als dass sie ihr nutze.

In ihrer Studie „Hat Europa zu viele Banken?“ im Auftrag des Europäischen Rates für Systemrisiken ESRB bei EZB mit den Autoren wie der Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch und Martin Hellwig, Leiter des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern sind die Forscher überzeugt, dass man die Banken mit Hilfe der Steuerzahler künstlich im Markt halte. Einige Banken könnten auch nur deshalb überleben, weil sie ‚zockten‘ und ansonsten nicht die nötigen Margen verdienten…

So sind Banken in Europa in den vergangenen 20 Jahren immer stärker gewachsen als die jährliche Wirtschaftsleistung eines Landes. Manche Bankbilanzen überstiegen die Wirtschaftsleistung um 400 oder mehr Prozent. Für Japan waren dies rund 190 Prozent und für die USA nur 145 Prozent.

Werden aber Banken aus Steuergeldern mit getragen und künstlich am Leben gehalten, dann versagt der Markt mit eben zu vielen Banken, für die ausgebildete Physiker auch noch Risikomodelle berechnen statt dass diese über Umwelt-Technologien nachdenken…

In der Folge halten in Europa die drei größten Banken eines Landes zwischen 65 und 75 Prozent des gesamten Bilanzvolumens, während in den USA die drei größten Banken nur auf ein Gewicht von rund 25 Prozent gelangen.

Auch ist Europas Bankensektor bei der Kreditvergabe im Vergleich zur Unternehmens-Finanzierung über den Kapitalmarkt zu stark. Wenn in den USA zu 70 Prozent über Anleihen und nur zu 30 Prozent über Bankkredite finanziert werden, gilt das Verhältnis in Europa genau umgekehrt.

Trotz allem sind Banken wichtig für eine Volkswirtschaft, weil ihr Geschäft die Wirtschaft in Bewegung hält. Es darf jedoch nicht sein, dass ein nationales Bankensystem mehr volkswirtschaftliche Kosten verursacht als es Nutzen stiftet. Macht das normale Bankgeschäft, die Kundeneinlagen und die Kredite für Unternehmen, noch maximal die Hälfte aus, besteht der „Rest“ aus Investmentbanking, Derivate, Wertpapierhandel.
Da hat sich zwar seit der globalen Finanzkrise 2008 einiges geändert mit Frühwarnsysteme und über die Bankenaufsicht sowie die Eigenkapital-Regelungen (Basel III), doch trotz gelegentlichen Stresstests gilt wohl für die Banken „eine gewisse Therapiemüdigkeit“, so die Forschung.

Leider kann man Banken nicht zwingen, deutlich mehr mit ihren eigenen Mitteln und weniger mit Schulden zu arbeiten. Und so lässt Basel III immer noch zu, dass Banken sich zu 97 Prozent ihrer Anlagen verschulden und nur drei Prozent ihrer Anlagen mit eigenen Mitteln finanzieren.

Drei Prozent ist aber auch nur das, was die großen Banken in Europa an Eigenmitteln hätten und auch genau das, was (die) Lehman Brothers vor dem Konkurs hatte. Hat sich also wenig geändert.

Besser als eine Bank zu überfallen, so Berthold Brecht, ist es also immer noch, eine Bank zu gründen…

*) Kiggele = Glaskugeln beim ‚Murmelspiel‘, mit denen gegeizt wird…

Kategorie: Geld & Banken, Wirtschaft, Wissenschaft & Lehre Stichworte: Banken, Basel III, Europa

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