…und Anstand, du Simpel – Noch ist Allgemeinbildung wichtig
Wer noch eine Oma hatte, die kurz vor 1900 geboren wurde, der mag sich dran erinnern, dass immer dann, wenn grad mal die „guten Manieren“ geschliffen wurden, man hören konnte: Bildung, du Kuh und Anstand, du Simpel. Damit war wohl gemeint, sich auf Besseres zu besinnen.
Keineswegs abgedroschen ist auch nicht der Sinnspruch über vielen Haupttoren alter Gymnasial-Bauten: „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir.“
Denn wer bis zum 20 Lebensjahr noch immer nicht weiß, was er später mal machen will, der möge doch einfach neugierig auf Wissen bleiben. Denn Wissen schadet nicht! Weshalb auch? Vor allem nicht das Wissen, das man gemeinhin Allgemeinbildung nennt: Politik, Geschichte, Gesellschaft und Kultur.
Und so gehört zu all den digitalen und medialen Eilmeldung ganz sicher auch die normale Nachricht, der Sachtext im Deutschunterricht und der literarische Text.
Man muss deswegen nicht über all Lebensjahrzehnte wenigstens ein Gedicht auswendig sagen können, doch ist das Lesen wichtig, die Erkenntnis zwischen den Zeilen und die Textinterpretation wie auch die kritische Reflektion und das Verfassen eigener Gedanken.
Nur wer lernt, sich sprachlich auszudrücken, wird seine Probleme lösen, in dem er sein individuelles Wissen nutzt.
Doch Wissen darf nicht brach liegen, weil es sonst vergessen wird. Eine Erfahrung, die Eltern machen, wenn es um die schulischen Hausaufgaben geht.
Drum ist es keineswegs schlimm, wenn die Kinder irgendwann gebildetere sind als Vater und Mutter, die ebenfalls ihre Weiterbildung nicht vernachlässigen sollten.
Selbst mit einem Lehrer sollte man sich „auf Augenhöhe“ unterhalten können, weshalb Allgemeinbildung immer wichtig bleibt.
Das gilt nun auch bei Gesprächen mit Kollegen, Vorgesetzten oder Freunden und auch, um sich im Alltag besser orientieren zu können.
Nur wer den zeitnahen Staus einer gehobenen Allgemeinbildung hat, der hat vor allem auch eines: die Fähigkeit zur Kommunikation über gesellschaftliche Themen, die uns alle angehen. Und dieser
Anspruch gilt nicht zuletzt auch als Stütze der demokratischen Ordnung, in der wir leben.
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