Den Genossen und Kunden der Volksbanken stehen steigende Gebühren bevor. Und dabei gilt der genossenschaftliche Gedanke nach wie vor: „Alle für einen, einer für alle!“ Macht doch den gewerblichen Kunden eine Gebührenerhöhung so gut wie nix aus…e
Wie hattten die Voba’s noch vor 30 Jahren geworben: „Wir bieten mehr als Schuld und Zinsen“!, worauf die BWLer an den kaufmännischen Beufsschulen witzelten: „Wir bieten mehr als Sie schulden und zinsen…!“
Doch wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase seien eben die Zeiten vorbei, in denen „alles kostenlos sein soll“. Strafzinsen für Privatkunden soll es aber nicht geben. Doch trotzdem stimmen
Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken ihre Kunden auf steigende Gebühren ein.
„Wir hatten in der Vergangenheit einen Wettlauf, dass alles kostenlos sein soll“, erklärte Horst Kessel, Vorstandsmitglied des Genossenschaftsverbands.
Diese Zeiten seien nun vorbei, denn die früher gängige Quer-Subventionierung durch Zinserträge sei in der anhaltenden Niedrigzinsphase nicht mehr möglich; die hohen Vorstandsgehälter jedoch nach wie vor. Dafür sorgen schon die Aufsichtsräte, die sicher auch ordentlich fergüptet werden für deren paarSitzungen pro Jahr.
Doch irgendwo müssen die Banken ihr Geld verdienen, den letztlich seien „ein paar Euro Kontoführungsgebühr nicht entscheidend“, wenn der Kunde die qualitativ hochwertige Beratung erhalte, die er erwarte.
Strafzinsen für Privatanleger soll es jedoch „möglichst nicht geben“ – obwohl das kräftige Wachstum täglich fälliger Gelder für die Institute zunehmend zum Problem wird.
Denn für überschüssige Liquidität, die Banken bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken, müssen sie 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen.
„Wegen der hohen Symbolwirkung für die Vorsorge tun die Volksbanken und Raiffeisenbanken alles, um Negativzinsen für den normalen Privatanleger zu vermeiden“, betonte Kessel.
Die Einlagen bei den nach zwei Fusionen inzwischen 279 Instituten in 13 Bundesländern kletterten seit dem Jahresende 2015 von gut 154 Milliarden Euro auf rund 156 Milliarden Euro Ende Juni. Auch die Kreditvergabe legte zu von 124,7 Milliarden auf 128 Milliarden Euro.
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