Wird der Master überbewertet…? – Nach dem Bachelor in den Beruf?
Ausgerufen wurde der Bologna-Prozess 1999 von 29 europäischen Bildungsministern, was für die deutschen Hochschulen gravierend wirkte. Wegen eines einheitlichen europäischen Bildungsraumes mussten sie sich von der Traditionen eines Diplom- oder Magister-Abschlusses verabschieden. Was kam, waren Bachelor und Master.
Sollte der Master danach vor allem forschen oder anwenden, blieben für den Bachelor wissenschaftliche Grundlagen, eine bedingte Methodenkompetenz und die berufliche Qualifikation.
Ob jedoch seither Bachelor-Absolventen nach drei Jahren Hochschule fit sind für den Beruf, ist längst zweifelhaft geworden.
Vertritt doch die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) die Ansicht, dass der Abschluss durchaus für den Beruf qualifiziert, ob man jedoch gleich oder später den Master drauf packt, sollte gut überlegt sein.
Gilt auch der Bachelor als Antwort darauf, wie sich der Arbeitsmarkt entwickelte, ist es jedoch kaum mehr so, dass man mit diesem Abschluss für das restliche Erwerbsleben vorbereitet ist. Doch statt dass der B. die Engässe
bei den Ingenieuren schließt, entscheidet sich der B.-Absolventen eher für den anschließenden Master entscheiden. Deshalb liegen die Quoten an den Unis fast bei 100 Prozent.
Nun wollen Hochschulen und Politik nach 15 Jahren auf die Bologna-Reform Frust und Stress bei den Studenten reduzieren. Wohl auch deswegen, weil in in Forschung- und Entwicklung bei der Industrie auch den Master braucht; auch in der Chemie, wo selbst die Promotion bei der Einstellung klar zeht.
Es gilt jedoch bis heute: Der Master wird überbewertet.
Denn falsch ist die Meinung unter Studenten, dass ein junger Master für den gleichen Job höher dotiert werden als der B., was aber in der Regel nicht stimmt.
Beim BDA gilt: Wwer vor oder während des B.-Studiums Praktika machte, habe erkennen können, wofür der B. ausreiche. Es gelte auch, dass bei geringer Arbeitslosigkeit unter Akademikern (2,5 %) die Situation für Berufseinsteiger sehr gut sei, weil viele schnell einen Job fänden.
Drum also möge man an den Hochschulen doch noch stärker für den Bachelor werben. Denn wichtig sei, dass sich die Lehrpläne an den Unis am Arbeitsmarkt orientierten.
Eine Forderung, die schon Tradition hat, doch an den Universitäten finden sich nur Ansätze: im ersten Semester Projektwochen, in der Studierende an technischen Fragestellungen in Kleingruppen arbeiten.
Aber auch die Sozialwissenschaften sollten für ihre Studierenden konkrete Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern nachweisen, während eine weitere Option für Hochschulen darin besteht, dass sie nicht-konsekutive Masterprogramme ausbauen.
Doch ist dies wohl der typisch deutsche Weg, zwischen konsekutiven und nicht-konsekutiven Masterprogrammen zu unterscheiden.
So werden Bachelor und Master fast flächendeckend im Paket angeboten, die nach den Regularien nicht länger als zehn Semester dauern dürfen
Fazit für Bachelor-Absolventen:
er möge sich trauen, in den Beruf einzusteigen, denn die Chancen sind gut.
Dass er dann doch kosten-günstiger ist, muss erwähnt werden, auch wenn sich ihm selbst zeigen kann, ob und in welchem Bereich sein Master sinnvoll werden könnte…
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