Es bedarf nicht des betriebswirtschaftlichen oder steuerrechtlichen Studiums, um sich klar zu machen, was in einer Gewinn-und Verlust-Rechnung geschieht, wenn sich Aufwand und Ertrag gegenüberstehen.
Jede Ausgabe, die als betriebsbedingt gilt, mindert den ausgewiesenen Gewinn und schmälert so die Besteuerungsgrundlage bei der Gewinnsteuer.
Warum nun Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) die SPD-Forderung konterte, nach der Manager-Bonuszahlungen nicht mehr in vollem Umfang als Personalaufwand gelten sollen, eiß nur er.
Im Handelsblatt liest sich zu Schäubles Haltung: “Ich bin ein wenig verwundert, dass Herr Gabriel, der erst vor kurzem davor warnte, jedes Problem bei der inneren Sicherheit gleich mit einem Gesetz zu lösen, jetzt plötzlich genau das in anderen Bereichen vorschlägt“; so sein redaktioneller Gastbeitrag.
Dem zuvor (und entgegen) hatte die SPD auf ihrer Klausurtagung beschlossen, noch bis zur Wahl 2017 die steuerlich wirksame Absetzung (=Abschreibung) für Gehälter, Boni und Abfindungen deutlich einschränken zu wollen. Eine Konsequenz aus der Debatte um die horrend hohen Altersbezüge des früheren VW-Chefs Martin Winterkorn.
Doch der knorrige Schwabe Schäuble hält den Vorschlag für Aktionismus. Gabriel habe „doch gerade selbst vor Symbolhandlungen und falschen Versprechungen gewarnt, denen am Ende nur enttäuschte Erwartungen der Bürger folgen“, schreibt der Finanzminister.
Gebe es doch bereits umfassende Regeln um die Höhe von fixen und variablen Vergütungen zu gestalten. Außerdem seien über die sogenannte Institutsvergütungs-Verordnung weitere Verschärfungen geplant, wonach künftig auch bereits ausgezahlte Boni zurückgefordert werden können.
Schäuble legt „mäßigend“ nach: „Wenn wir feststellen sollten, dass das System aus Selbstverpflichtung und Transparenz nicht hinreichend funktioniert, müssen wir die Vorgaben verbindlicher machen“, so seine Warnung an die Wirtschaft allerdings.
Als ob sich „die“ Wirtschaft jemals hat warnen lassen…
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