Die Bilder der Dürre-Katastrophe am ‚Horn von Afrika‘ und die begleitenden menschlichen Tragödien gehen seit Wochen durch die Medien. Spendenaufrufe sind aber bislang nur der berühmte „Tropfen auf den heißen Stein“.
Als düstere Zukunft gilt welt-politisch viel eher als Fakt und Bedrohung, dass nach Schätzungen des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen mehr als eine halbe Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser hat.
Als Folge davon sterben jährlich etwa zwei Mio. Kinder an verschmutztem Wasser und den dadurch übertragenen Bakterien, gegen die als Krankheitserreger wiederum die Medikamente fehlen.
Was in Mitteleuropa unvorstellbar ist, gilt etwa Südafrika oder Uruguay, wo ein Grundrecht auf sauberes Wasser in der Verfassung benannt ist. Dies aber garantiert nichts, denn ein Anspruch auf eine angemessene Wasserversorgung kann für große Teile der Bevölkerung nicht durchgesetzt werden.
Wasser als politische Thema
Für Wissenschaftler und deren Kräfte an den Unis ist indes klar, was Deutschland und Spanien schon im September 2010 als Resolution vor dem UN-Menschenrechtsrat durchsetzten: Das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung muss garantiert werden. Ist doch die gegenwärtige Wasserproblematik kein Schicksal, dem viele Menschen in Entwicklungsländern – ausgeliefert sein dürfen…
Wasser als Wirtschaftsgut
Sind Bevölkerungsgruppen mit Wasser unterversorgt, ist dies nun meist eine politische Angelegenheit, denn die Wasserversorgung zu privatisieren, verbessert den gegebenen Status meist nicht und bringt manchen Kreise in noch stärkere Not. Grundsätzlich bedarf es gegen die Wasserproblematik einer globale Lösung. Hierbei wird dann aber nicht zu verkennen sein, dass ein Menschenrecht auf Wasser auch der Tatsache entgegen steht, dass Wasser auch ein Wirtschaftsgut darstellt.
Wer sich als Befürworter einer privatwirtschaftlichen Wasserversorgung outet, der muss auch erkennen, dass Wasser längst schon zu Ware wurde, wobei Kritiker der Privatisierung bezweifeln, dass die Wasser-Versorgung sozial schwacher Schichten kaum ‚profitabel‘ genug für private Investoren ist.
Schlechte Prognose
Für fast die Hälfte der Weltbevölkerung wird bis zum Jahr 2050 das Wasser knapp. Eine Prognose der Studie „Mensch, Wasser“, die die deutsche Stiftung Weltbevölkerung bereits 1995 präsentierte.
In 43 Ländern, so die Warnung der Forschung, ist die wirtschaftliche Entwicklung ohne Grundversorgung an Wasser und die erforderliche Sicherung nachhaltig bedroht. In eben diesen bedrohen Regionen stehen jedem Einwohner künftig weniger als 1 000 Kubikmeter jährlich an erneuerbarem Frischwasser (Trinkwasser) zur Verfügung. In weiteren 18 Staaten, darunter Indien und China, wird die Bevölkerung höchstens 1 700 Kubikmeter pro Kopf erwarten können. Alles in allem bei Wasserreserven, die ein Drittel geringer sind als die in Deutschland.
Eine Situation, die sich für Asien und Afrika sich zuspitzt, während Europa wegen niedriger Geburtenraten in Zukunft deutlich mehr Wasser verbrauchen könnte…
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